Lern - Zeit. Danke an das Recherche - Team! Ich lasse im folgenden die Sätze ohne weitere Erklärung stehen, die Symbolik sollte bekannt sein. Heute: Frieda Fromm - Reichmann.
"Der Leser wird ausführlich über den familiären Hintergrund Fromm-Reichmanns informiert, die in Karlsruhe geboren wurde und in Königsberg aufwuchs (vgl. Hoffmann 1995). Vor allem die Mutter (deren Mutter gemeinsam mit Clara Schumann Klavier gespielt hatte) vermittelte eine fundierte intellektuelle und musische Bildung. Der Vater war ein sehr religiöser Jude, für den soziale Verpflichtungen wichtig waren.
In der Beschreibung von Fromm-Reichmanns schulischem und beruflichem Werdegang wird zugleich die damalige psychoanalytische und akademische Welt dargestellt. Sowohl die neurologische Ausbildung und Tätigkeit in Königsberg und Frankfurt a.M. als auch die psychotherapeutische Zeit bei J. H. Schultz in Dresden und im eigenen Sanatorium in Heidelberg kann man gut verfolgen. Das gleiche trifft für die Arbeit im Südwestdeutschen Arbeitskreis für Psychoanalyse und im neugegründeten Frankfurter Psychoanalytischen Institut zu. Nicht der Autorin anzulasten ist, daß auch sie keine Hinweise darauf bringt, ob und wie die Kontakte aus dieser Zeit zu Karl Landauer, S. H. Fuchs (Foulkes) und Heinrich Meng nach der Emigration weiter gepflegt wurden. Da der Nachlaß Fromm-Reichmanns wohl bis 2021 gesperrt ist, wird man vielleicht erst dann mehr darüber erfahren."
"Ihr Vater ermutigte sie, Medizin zu studieren. Frieda schrieb sich 1908 an der Medizinischen Fakultät von Königsberg ein, wo sie 1911 das Staatsexamen und die Promotion zum Dr. med. bestand. 1914 erhielt sie ihre Approbation. Während des Ersten Weltkrieges behandelte sie als Assistentin des Neurologen und Psychiaters Kurt Goldstein an der Nervenklinik der Universität Königsberg gehirnverletzte deutsche Soldaten. Dies war eine Position, welche eine Frau zu dieser Zeit formal nie genehmigt bekommen hätte – die preußische Armee beschäftigte keine Frauen. Sie wurde deshalb als inoffizielle Leitung an der Klinik angestellt und von der Universität bezahlt. Da sie damals noch orthodox-jüdischen Glaubens war, behandelte sie am Sabbat (Samstags) keine Patienten.[5]"
Von 1918 bis 1920 arbeitete sie in Frankfurt am Main, bis 1923 im Privatsanatorium „Weißer Hirsch“ in Dresden und anschließend in Berlin. Während einer Hospitation bei Emil Kraepelin in München begann sie eine Psychoanalyse, die sie 1923 in eine Lehranalyse bei Hanns Sachs am Berliner Psychoanalytischen Institut umwandelte. Im Jahr darauf eröffnete sie in Heidelberg ein privates Sanatorium, das aufgrund seiner jüdisch-orthodoxen Ausrichtung und der entsprechenden Auswahl der Patienten gelegentlich ironisch als „Thorapeuticum“ bezeichnet wurde. Hier behandelte sie auch psychotische Patienten. Das Institut musste 1928 nicht zuletzt aus finanziellen Gründen schließen.
"1933 emigrierte Frieda Fromm-Reichmann über Straßburg und Palästina in die USA, wo sie als Psychotherapeutin in der von Dexter M. Bullard geleiteten Psychiatrischen Klinik Chestnut Lodge in Rockville, Maryland arbeitete."
"Es wurde berichtet, dass sie einen Schäferhund namens „Moni“ hatte, welcher auch im Sprechzimmer bleiben durfte und bei einigen Gelegenheiten Gesprächsthema war.[7] Ende Januar 1957, nur wenige Monate vor ihrem eigenen Tode, starb ihr Hund, welcher sie zehn Jahre hinweg begleitet hatte.[8]"
Fußnote:
G.A. Hornstein, 2000: S. 330f. Hier heißt er „Mounie“.
"Ihr letztes Projekt war eine von ihr konzipierte Forschungsgruppe zum Thema „Sprache und Psychotherapie“ in Buffalo, an der auch Gregory Bateson teilnahm. Hier sollte ein interdisziplinärer Austausch zwischen Psychiatern und Linguisten stattfinden, der sich umfassend mit den verbalen und nonverbalen Aspekten schizophrener Zustände befasste, um deren Mitbedingtheit durch familiäre Kommunikation zu erkunden.[9][10]
Im Frühjahr 1957 erkrankte sie an einer Virusinfektion, von der sie sich nicht wieder völlig erholen sollte. Als sie von ihrer Freundin Edith Weigert eingeladen wurde, kam die sonst immer pünktliche Frieda Fromm-Reichmann nicht zum vereinbarten Treffen. Davon alarmiert ließ sie die Haustüre ihrer Freundin aufbrechen.[11] Frieda Fromm-Reichmann starb im Alter von 67 Jahren am 28. April 1957 im Chestnut Lodge; als offizielle Todesursache wurde eine Koronarthrombose angegeben.[12]"
Ende der Zitaten - Sammlung. Quellen:
Amazon Pressestimmen Gerda Siebenhühner zu: Frieda Fromm-Reichmann: Pionierin der analytisch orientierten Psychotherapie von Psychosen (Bibliothek der Psychoanalyse)
Wikipedia - Frieda Fromm-Reichmann