Sonntag, 27. Mai 2018





























Verdammt noch mal! In der internen Blogger-Datenbank ist dieser Beitrag unter dem Stichwort "Martin Buber" wieder mal nicht mehr zu finden. Aber das passt sehr gut zum Thema. Ich sehe am Bildschirm soeben folgende Buchempfehlung: "Im 'Der Weg des Menschen', der auf einen Vortrag aus dem Jahre 1947 zurückgeht, beschreibt Martin Buber, was in seiner Sicht für das Leben der ostjüdischen Chassidim wesentlich war und was für Bubers Werk entscheidend wurde. Ein idealer Einstieg in Bubers Werke und zugleich ein Anstoß zur Selbstbesinnung"."
Gut, dass dieses Buch am Bildschirm erschien. Teilweise ist Amazon doch ein bisschen sehr selektiv.







15 : 29 Uhr. Im technischen Protokoll ist hoffentlich auch nach meiner Bemerkung am Bildschirm "Du warst noch viel klüger, als ich dachte" der dann automatisch gelöschte offene Tab mit "Die neun Tore der Chassidim".
https://www.wa.de/kultur/chassidische-geschichten-jiri-mordechai-langer-neun-tore-3001704.html
Und das hier ist auch keine Überraschung: "Langer kehrte noch einmal zu den Chassiden zurück. Er blieb dieser mystischen Form des Judentums bis zu seinem Tod verhaftet, auch wenn er später wieder nach Prag kam und dort das Leben eines Privatgelehrten führte. Er beschäftigte sich mit westlicher Literatur und Wissenschaft, auch mit Freuds Psychoanalyse. Knapp entkam er dem Holocaust mit dem Schiff über die Donau, zog sich dabei aber eine tödliche Krankheit zu. 1943 starb er, 49 Jahre alt, in Tel Aviv."
Spontan fällt mir noch einer der Sätze aus den Beiträgen ein, in denen stand, dass Holocaust-Überlebende in den 50ern einen der Knesset-Abgeordneten ermordet hatten, der beteiligt war an der Team-Arbeit mit der SS ...
In diesem Zusammenhang: Ich taufe das Alles-SS-Syndrom unserer luntegelegten autoritären Psychogruppen jetzt um in das Alles-Ostjuden-SS-Syndrom









Und nun noch einmal dieser Blogger-Eintrag. Ein Zitat von: Monica Sjöö, Barbara Mor, Wiederkehr der Großen Göttin. Die Religion der großen kosmischen Mutter und ihre Vertreibung durch den Vatergott









"Ekstase ist der Tanz der einzelnen mit dem All. Ek-stasis: Ekstase ist das Heraustreten aus sich selbst und bedeutet damit verbunden die Aufhebung des konditionierten Geistes. Das ganze Leben wurde als Teilnahme am spirituellen Ganzen, das die Göttin verkörperte, erfahren. In dieser magischen Einheit waren Ekstase und verantwortliches Handeln (das heißt Empfänglichsein und Antwortgeben) eins. Die Verbindung zur Göttin wurde daher schon in frühester Zeit durch ihr wesensgleiche, zur Ekstase fähige Frauen hergestellt - durch Schamaninnen und Seherinnen. Im Trance-Zustand waren sie verantwortlich dafür, daß die Energiebahnen zwischen Individuum, Gruppe und kosmischem Ursprung offengehalten wurden. Sie heilten, übertrugen Lebenskräfte und brachten sie ins Gleichgewicht.
Es ist bemerkenswert, daß bis auf den heutigen Tag in allen patriarchalen Weltreligionen immer noch 'Frauengewänder' die offizielle Priestertracht sind und daß männliche Priester die Rolle einer Art 'männlicher Mutter' einnehmen. Bei sibirischen Stämmen gibt es männliche Schamanen, die symbolische 'Brüste' auf ihren Gewändern tragen. Männer wurden die neuen Priester des Vater-Gottes, aber Frauen blieben die Schamaninnen ('Hexen') der ekstatischen Mutter.








In uns allen, im Innersten des Wesens, ist das Wirken des Universums - Ihr Wesen - allgegenwärtig.








Ekstase ist die einzige Möglichkeit für die Seele, sich in der Vereinigung mit der Göttin zu verlieren. Auch einige männliche Philosophen wußten das. So sagt zum Beispiel Martin Buber: Im Schoß der Mutter war die ungeteilte Welt, die der Form vorausgeht. Bei der Geburt vergessen wir das, aber wir vergessen es nie ganz. Die Erinnerung an jene ungeteilte ursprüngliche Welt lebt fort als 'geheimes Wunschbild', und das ist die wahre Bedeutung des Wunsches, in den Mutterleib zurückzukehren. Es ist ganz und gar nichts Pathologisches, sondern stellt ein natürliches Verlangen dar, die kosmische Verbindung wiederherzustellen."








"Das Außersichsein wird in der patriarchalischen Gesellschaft in höchstem Maße unterdrückt. Männer haben Angst davor, sie könnten ihren gesellschaftlichen Status als Gebieter oder Ehemann verlieren und als Sohn zu ihrer kosmischen Mutter zurückkehren. Sie fürchten, auf dem Höhepunkt des Orgasmus ihren Geist an den Kosmischen Geist zu verlieren, sie fürchten die Nähe zur Todeserfahrung (Ichverlust) und zum Wahnsinn ('lunacy', Hingabe an den Mond). Als Folge davon benutzen Männer, nachdem sie Körper und Geist voneinander getrennt haben, ihren Körper (bzw. Penis) als Instrument 'unbeteiligter' Erfahrung, sie würdigen die Sexualität zum Abwehrinstrument gegen die Liebe herab. Das tiefste Ich-Du-Erlebnis, dessen Menschen fähig sind - die einem Todesorgasmus ähnliche Erfahrung, bei der das Ich jede Abwehr aufgibt und eins wird mit dem Kosmischen Selbst - kann es im Patriarchat nicht geben, weil der Geist des Patriarchats alle Ekstaseerlebnisse seiner Geschöpfe ablehnt und verurteilt.
Der Mann hält also sein in sich selbst verkapseltes Ego aufrecht, während die Frau als fleischliches Objekt entpersönlicht wird. Wenn Frauen als 'sexuell passiv' und 'von Natur aus masochistisch' abgestempelt werden, hat das hochpolitische Gründe:
Entpersönlichte Sexualität gibt dem Mann die Möglichkeit, sein Ego, d.h. sein Eigentumsrecht aufrechtzuerhalten. Und es gibt keine starke selbstbewußte Frau, die ihn im Namen einer größeren Transzendenz in Frage stellen könnte. Jenseits des Ödlands der Verzweiflung, des Leidens und der Entfremdung liegen Göttinnen-Reiche unendlicher Freude und Erleuchtung - der Kriegsgott aber steht an der Grenze und will kein männliches Ego diese Grenze überschreiten lassen."









Der Teufel sitzt denen im Nacken, die die Göttin verleugnet haben.































Freitag

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