Montag, 21. April 2014




















Geraldine Thorsten: Sternzeichen der Göttin. Die Astrologie der Frau.
Vorwort von Heide Göttner-Abendroth: Astrologie in matriarchalen Kulturen. Was ist matriarchale Astrologie?





Geraldine Thorsten geht bei ihrer Deutung der zwölf Tierkreiszeichen , oder des Zodiak, davon aus, daß Astrologie viel älter ist als die patriachale Gesellschaft. In interessanten Überlegungen zeigt sie, daß die Wurzeln und der Hintergrund der Astrologie im Weltbild matriarchaler Kulturen zu suchen sind. Dieses matriarchale Weltbild wurde in patriarchalen Gesellschaften teils bekämpft und teils von ihnen vereinnahmt. So wurde auch die matriarchale Astrologie männlich zentriert, einseitig verzerrt und unter Verlust ihres Gesamtsinnes sehr oberflächlich tradiert. Derart verstümmelt sank sie in die patriarchale Subkultur ab, von den Herrschenden verachtet, von den Benutzern für allerlei okkulten oder trivialen Hokuspokus mißbraucht.
Aus diesem erniedrigten Status versucht G.T. die Astrologie zu befreien, indem sie das matriarchale Weltbild in der Astrologie ansatzweise reformuliert, das heißt, jedes der reduzierten 'Tierkreiszeichen' auf die ursprünglichen Göttinzeichen zurückführt. Das ist ein eigenständiger und spannender Weg, auf dem G.T. erste Schritte unternimmt.






Ich selbst habe mich etliche Jahre lang mit den matriarchalen Wurzeln sowohl von Astrologie wie von Tarot beschäftigt und begrüße daher diesen Ansatz von G.T., der uns einen weiteren Mosaikstein zum Verständnis matriarchaler Kulturen liefert. Gleichzeitig möchte ich noch einen Schritt weiter tun, den ich bei G.T.s Darstellung vermisse. Denn sie erläutert in ihren Überlegungen eher die Theasophie (Göttinlehre) als die Realgeschichte des Matriarchats, aus der sie eigentlich schöpfen möchte. Daher bleibt ihr Geschichtsbild merkwürdig unklar und verschwommen; wir erfahren viel über Göttinnen als losgelöste mythische Gestalten, wenig hingegen über die konkreten matriarchalen Kulturen, aus denen diese Mythen stammen. Bei diesem Vorgehen kann G.T. letzlich nicht sagen, was matriarchale Astrologie eigentlich ist und was sie grundsätzlich von patriarchaler Astrologie unterscheidet. Diese Definition möchte ich vornehmen, denn mit ihrer Hilfe kann das lose Défilee von Göttingestalten in einen ordnenden Zusammenhang gebracht werden, wie es im matriarchalen Weltbild vermutlich auch gemeint war. Denn der Zodiak ist keine Aneinanderreihung von Bildern, sondern ein geordneter Zyklus mit einem durchgehenden inneren Sinn.






... In matriarchalen Kulturen waren Astronomie und Astrologie nicht getrennt. Die Astronomie war eine für die damalige Zeit erstaunlich genaue Himmelsbeobachtung, was wir heute noch an der astronomischen Ausrichtung und Gebrauchsfähigkeit der damaligen Observatorien erkennen können. Es handelt sich dabei um in Stein gebaute Himmelsbeobachtungsstätten, Peilananlagen und Kalender. Den Himmel zu beobachten war für hochentwickelte matriarchale Ackerbaukulturen eine dringende Notwendigkeit. Denn es galt nicht nur, die genauen Aussaat- und Erntezeiten nach den Sternen zu bestimmen, sondern auch den Zeitpunkt der jährlichen Überschwemmungen durch die großen Ströme Euphrat, Tigris, Nil und Indus vorauszuberechnen. Deshalb standen Himmelskunde und Mathematik in diesen Kulturen auf einem hohen Niveau. Wir verdanken ihnen grundlegende Kenntnisse über die Zyklen des Mondes und der Sonne sowie über die Umlaufbahnen der Planeten durch bestimmte Sternengruppen - eben die Bilder des Zodiak. Aber die Frauen in ihren Observatorien sahen in den Ereignissen des Himmels nicht nur mechanische Abläufe, sondern das Wirken der Kräfte der kosmischen Göttin auf der Erde. Denn dem Zyklus des Zodiak am Himmel folgte der Zyklus der Jahreszeiten auf der Erde. Sie konnten am Himmel sehen, was auf der Erde geschah. Und dieses Zusammenspiel von Ereignissen wurde dann wieder im Zyklus der Jahreszeiten- oder Mysterienfeste gefeiert, als Ausdruck des tiefen Respekts und der Verehrung für das Wirken der göttlich-kosmischen Kräfte auf die Lebensvorgänge auf der Erde, von denen die Menschen abhingen. Daher ist die matriarchale Astrologie eine alte Kosmologie und keine Psychologie, zu der sie mit ihrer haltlosen Deuterei in patriarchalen Zeiten verkommen ist.























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Gemütlich - Gerne doch!

Österreich lässt sich nicht erpressen, und Russland liefert jetzt kein Gas mehr. Aber keine Sorge, bei Kerzenlicht muss nun wohl wirklich ni...