Dienstag, 18. Juni 2013




















"18.6. "Die taz hat gegenüber der Haasenburg GmbH eine Unterlassungserklärung erwirkt. Nach einem Bericht der taz am Wochenende hatte die Haasenburg GmbH auf ihrer Homepage eine Erklärung abgegeben. Darin schrieb die Firma, dass sie gegen die „objektiven und nachweislichen Falschbehauptungen“ der taz „gerichtlich vorgegangen“ sei und ein Berliner Gericht dies mit einer einstweiligen Verfügung untersagt hätte. Gegen diese falsche Darstellung ist die taz umgehend juristisch vorgegangen und erwirkte eine Unterlassungserklärung von der Firma."







„Das erinnert an die DDR“ - Forscher Christian Sachse fordert, die Einrichtungen der Haasenburg GmbH aufzulösen. (Anmerkung: Das erinnert nicht nur an die DDR. Das sind klassische Methoden in autoritären Psychogruppen - Sekten. Soeben habe ich erfahren, dass eine Online-Petition zur Schliessung des Heimes im Netz kursiert auf der Plattform OpenPetition. Im Impressum dieser Plattform werben die Gründer mit der Frontgruppe Mehr Demokratie sowie Oxfam.)




taz: Geht es darum, Kinder zu brechen, um sie danach wieder neu zu konstruieren?


Christian Sachse: Genau das ist das Konzept. Es wird versucht, die Verhaltensweisen und den Willen des Einzelnen zum Widerspruch zu brechen. Dann bearbeitet man die einzelnen Verhaltensweisen so lange, bis der Betroffene „erziehungsbereit“ ist. Das war in Torgau im Jugendwerkhof die Standardformulierung: „Die Erziehungsbereitschaft herstellen.“


Welche Spätfolgen hatte diese Behandlung?



Ein Großteil der Betroffenen ist schwer traumatisiert aus diesen Anstalten herausgekommen. Die Brechung des Willens ist zwar gelungen, aber nicht der Aufbau einer neuen Persönlichkeit. Das haben wir fast als Standardbild, wenn wir mit den Geschädigten sprechen.



Wie äußert sich das?



Die haben schwere Depressionen, Nichtigkeitsgefühle, ihr eigene Selbstwertschätzung ist auf null – und zwar dauerhaft. Ähnliche Folgen würde ich in diesem Heim der Haasenburg GmbH befürchten. Auch dort wird der Wille gebrochen. Es wird zu schweren Depressionen kommen und zur Unfähigkeit, mit normalen Lebenssvollzügen zurechtzukommen. Auch Beziehungsunfähigkeit muss befürchtet werden.







Brandenburg - Im Jahr 2013. "Anfragen zu den Geschäften der Haasenburg GmbH beantwortet die Agentur Mediengruppe Hamburg. Hinrich Bernzen ist dort Geschäftsführer für Marketing und PR". Der Eigentümer der Haasenburg GmbH heißt Christian Dietz. Über die Konstruktion einer Beteiligungsgesellschaft ist er zusammen mit seiner Frau als Gesellschafter im Handelsregister eingetragen.
"Die Firma beschäftigt eine interne Kontrollkommission. Vorsitzender war bis Anfang Dezember 2012 Prof. Dr. Christian Bernzen. Bernzen ist Partner in der Hamburger Kanzlei „Bernzen Sonntag Rechtsanwälte Steuerberater“. Allerdings kontrollierte der Sozialdemokrat nicht nur die Haasenburg GmbH, sondern trat gleichzeitig auch als Anwalt der Firma in Erscheinung. Er war etwa für die Verhandlungen der Pflegesätze zuständig."







Nach der Anfrage der taz, betonte er, er habe beide Bereiche „streng getrennt“, sei aber von seinem Vorsitz der Kontrollkommission „mit Schreiben von heute zurückgetreten“. Der Fachanwalt für Kinder- und Jugendhilferecht sitzt als Schatzmeister im Vorstand der Hamburger SPD. Er ist auch der Bruder von Hinrich Bernzen: dem Marketing-Mann für die Haasenburg GmbH.
Eigentliche Aufsichtsbehörde ist das Landesjugendamt. Für die Behörde antwortet Ministeriumssprecher Stephan Breiding. Er bedauert, dass weder Jugendliche noch Mitarbeiter der Haasenburg GmbH „bisher bereit waren, mit dem Landesjugendamt über ihre Beobachtungen ... zu sprechen“.
Das ist nicht korrekt. Nach Informationen der taz beschwerten sich nicht nur Jugendliche bei der Behörde. Aus einem internen Mailverkehr geht hervor, dass sich auch ein langjähriger Mitarbeiter der Haasenburg GmbH schon im Februar 2010 vertraulich an den damaligen Chef wandte. Er habe „erhebliche Mißstände“ festgestellt. Für die Haasenburg GmbH hatte dies wieder keine Konsequenzen."





























Freitag

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